Handstellungen Buddhas (Mudras)

Mudra (Sanskrit) = Siegel

Die Mudra ist eine spirituelle Handgeste, der gesundheitsfördernde Fähigkeiten zugesprochen werden. Mudras können im Körper Energie lenken. Sie finden ihre Anwendung im alltäglichen Leben, in der Religionsausübung und im indischen Tanz. Vor allem im Buddhismus, sowie auch im Hinduismus, hat sie ihre symbolische und rituelle Bedeutung. In der Yogapraxis stellen sie wesentliche Aspekte zur Funktion auf den Organismus dar. Es werden bis zu 800 Mudras unterschieden. (vgl. Wikipedia)

Im nachfolgenden werden die bei Steinmetzarbeiten meistverwendeten Mudras dargestellt.

Abhaya Mudra symbolisiert die Geste der Zuversicht und Sicherheit. Sie wehrt Furcht ab und verleiht göttlichen Schutz, Frieden und Glückseligkeit.

 

Während die linke Handfläche im Schoß liegt und nach oben geöffnet ist, zeigt die rechte geöffnete Handfläche nach vorn.

Anjali Mudra (auch Namaskara Mudra) ist die Gebets-, Begrüßungs- und Ehrerbietungsgeste. Die Bedeutung der Mudra ist, die Gegensätze zusammenzubringen.

 

Die Handflächen sind in Herzhöhe zusammengelegt. Die Fingerspitzen berühren sich leicht. Es entsteht ein kleiner Hohlraum zwischen den Fingerinnenseiten.

Bhumisparsa Mudra wird als Geste der Erleuchtung bezeichnet. Die Abwärtshaltung der rechten Hand stellt den Moment der Erleuchtung Buddhas dar. Die Mudra symbolisiert die Unerschütterlichkeit Buddhas und die Verbindung von realer Welt und Nirvana (Essenz des Daseins).

Die linke Hand liegt mit der Handfläche nach oben im Schoß. Die rechte Hand liegt auf dem Knie. Der Handrücken zeigt nach vorn und die Finger nach unten.

Dharmachakra Mudra stellt das in Bewegung setzen des achtspeichigen Rades der Lehre Dharma dar (Dharma = Symbolisierung des edlen achtfachen Pfades zur Befreiung vom Irdischen) bzw. symbolisiert sie die Verbindung von Weisheit und Methode.

Der Zeige- oder Mittelfinger der linken Hand berührt den kreisförmig zusammengeführten Zeigefinger und Daumen der rechten Hand. Von der linken Hand ist nur der Rücken und von der rechten Hand ist die Fläche zu sehen.

Dhyana Mudra ist die Geste der Meditation und der Weisheit.

 

Die Hände liegen übereinander im Schoß. Die Handflächen sind geöffnet und weisen nach oben. Die Daumenspitzen berühren sich und  bilden mit den Handflächen ein Dreieck.

Samadhi Mudra ist wie Dhyana Mudra die Geste der Meditation. Diese Handstellung findet sich nahezu ausschließlich bei japanischen Buddhas.

 

Die Finger beider Hände sind vor dem Körper abgewinkelt und stehen aufrecht mit den Außenflächen gegeneinander. Die Daumenspitzen berühren sich. Diese Handstellung wird als Lotuspose bezeichnet.

Vitarka Mudra (auch Jnana Mudra) ist die Diskussions- und Argumentationsgeste (Lehrgeste).

 

Die linke Hand liegt mit geöffneter Handfläche im Schoß. Die rechte Hand ist erhoben. Spitze von Daumen und Zeigefinger kommen zusammen, während die anderen Finger nach oben gerichtet sind.